2. Leichenlager
Ich bin bei dir in deiner schwersten
Stunde
Wenn alles nichtig wird, was wichtig war
Ich halte dir die Hand, wenn du alleine bist
Denn diesen letzten Weg gehst du mit mir
Aus Dankbarkeit schenk ich dir ein Lcheln
Denn lngst hat dich dein Gott verlassen
Dein ganzes Leben hast du ihm geweiht
Und nun am Ende ist niemand fr dich da -
Auer mir...
Du zitterst, weil dein Weg beendet ist
Betest, wenn die Klte lhmend wirkt
Du flehst darum, dass der Schmerz verklingt
Und hoffst auf einen Platz im Himmelreich
Jedoch die Wahrheit ist ein wenig bitter...
Denn das Leben danach sieht anders aus
Kein Harfenklang und keine Engelschwingen
Nur ein Platz, wo deine Leiche faulen wird
Behutsam schlie ich dir die Lider
den letzen Atem nimmst du mit hinber
Dorthin, wo alles eingehllt ins Dunkel ist
Wo dich die Schwrze zrtlich ksst
Ich fg dich ein an deinen Platz
Reserviert fr dich allein, ein Leben lang
Die Seele leidet bei den Anderen
Die Namen lngst vergessen, voller Nichtigkeit
Leichenlager...
Dein Leben war nur eine Farce...
Leichenlager...
Es fhrte nur aufs eine hin
Leichenlager...
Dein Gestern ist als Licht verloschen
Die Zukunft kaum mehr nennenswert
Der Endpunkt der Hoffnung
Der Weg war das Ziel
Willkommen in der Ewigkeit
Leichenlager...
Ich suchte nach dem Gott der Christen
Und fand seinen Boten, ans Kreuz genagelt
Den Leichnam hing ich ab und nahm ihn mit
Und begrub die Seele, wo wir alle sind
Im Leichenlager...
Ich suchte in der Ewigkeit nach deinem Leib
Erweckte ihn zu neuem Lebensschein
Ich schickte ihn dorthin zurck
Und niemand strte der Gestank dabei...
Faulend und wssrig steht er vor der Tr
Das Haus, das einst Heimat fr ihn war
Zgernd, ungelenk ein erstes Klopfen
Dann ffnet seine Frau und schrickt zurck
Starr vor Grauen, er nimmt sie in den Arm
Wie viele Wochen zuvor das letzte Mal
Ihr Herz hrt pltzlich auf zu schlagen
Und dann endlich bringt er sie zu mir...
Ins Leichenlager...